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Skt. Jørgensgården in der Nähe von Stubbekøbing ist Leprakrankenhaus für ganz Falster gewesen

Im Jahre 1994 sollte der Parkplatz an der Stubbekøbing Halle asphaltiert werden. Die Mannschaft der Gemeinde stiess auf ein unbekanntes Pflaster von grossen Feldsteinen und mehreren Skeletgräben.

Das damalige Falsters Minde (das jetzige Museum Lolland-Falster) führte deshalb eine Notausgrabung von den beschädigten Gräbern aus dem Mittelalter durch und untersuchte Teile von einem Fundament für eine Kapelle.

 

 

Die Ausgrabung
Richtung Norden war das untersuchte Gebiet von Eingraben für Fernwärmeleitung am Gl. Landevej entlang abgegrenzt. Richtung Westen von der Stubbekøbing Halle. Richtung Süden vom Stadion. Richtung Osten bildet eine kleine Niederung im Terrain, mit einem jetzt rohrgelegten Wasserlauf, eine natürliche topografische Abgrenzung. Die Skelette in den östlichst liegenden Gräbern sind nicht untersucht, sondern liegen bewahrt unter dem jetzigen Parkplatz.

Die Skelette
Insgesamt wurde Skelettmaterial von 60 Individuen hereingenommen. Allein das Gebiet des Parkplatzes umfasst schätzungsweise mindestens 100 Beerdigungen. Bevor die Skelette aufgenommen wurden, wurden Beispiele von den missgebildeten Knochen und das ganze Skelett fotografiert und beschrieben. Ein einziges Skelett wurde am Ort gezeichnet.

Die Kapelle
Die Kapelle ist auf einem Fundamentstein fundiert gewesen. Ein Teil des Fundaments ist heute unter dem Parkplatz an der Stubbekøbing Halle bewahrt. Das Gebäude ist heute im Asphalt markiert. Die Kapelle wurde spätestens im 17. Jahrhundert niedergerissen. Sie hat anscheinend Ziegeldach und Ziegelklinker auf dem Boden gehabt, während die Mauer aus Ziegel mit Mörtel gewesen sind. Gerade das entsprechende Material, aus dem die spätgotische Skt. Anna Kapelle in der Nähe von Stubbekøbing gebaut ist.

Nach dem ursprünglichen Abbruch und Streichung von Kapelle und Friedhof während der Renaissance lag das Gebiet als Ackerboden hin, bis das Terrain am Anfang des 20. Jahrhunderts in die lokale populäre Vergnügungsstätte „Casino“ planiert wurde.

Der Friedhof und die Kapelle sind von einem kulturhistorischen Winkel aus als Stubbekøbings Sankt Jørgensgård vor dem Hintergrund von den missgebildeten Skeletts und der Lage des Friedhofs interpretiert. 

Die Skt. Jørgensgårde wurden an den Zufahrtsstrassen der dänischen Städte angelegt, gerne in der Nähe von Wassrläufen.